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Fahrradtour vom 25.7.-24.8.1996

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Nach einem Jahr Aussetzen hat mich 1996 das Reisefieber wieder gewaltig gepackt und prompt nach Finnland verschlagen. Das "Land der tausend Seen" zu besuchen nahm ich mir schon 1994 vor, nun klappte es endlich. Die FINNAIR brachte mich aus Zeitgründen flott, sicher und unspektakulär zum Startpunkt: Helsinki, wo ich am späten Abend des 25. finnischen Boden unter den Füßen hatte und erwartungsvoll startete.
Leider fuhr ich dieses Mal allein, da ich keine(n) Verrückte(n) fand, der scharf auf 2800 km "quer durch Finnland" gewesen wäre. Die tägliche Fahrleistung der ersten paar Tage bestätigte meine Vorstellungen und so fuhr ich gen Osten, nahe der Ostseeküste, bis wenige Kilometer vor die russische Grenze, um dann Richtung Norden zu schwenken.
Lagerplatz
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typisches rotes Holzhaus
typisches rotes Holzhaus 8/112 KB
Seenlandschaft
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Gleich in den ersten Tagen konnte ich eintauchen in fahradfreundlich autoarme Straßen (kreuzte doch einmal ein solch stinkendes Vehikel meinen Weg, hieß es meist: Vorsicht!, denn von Rücksicht hatten offenbar noch nicht alle Finnen etwas gehört), umgeben von Wald und ab und zu mal unterbrochen von Seen oder menschlichen Ansiedelungen. Trotz der (im Vergleich zu Deutschland) sehr geringen Bevölkerungsdichte kam ich mir nie verlassen vor, da Häuschen überall in den Wäldern verstreut waren, meist kündeten nur eine Bushaltestelle, ein eisamer Briefkasten und ein zwischen den Bäumen verschwindender Weg von ihrer Anwesenheit.
Seenlandschaft 2
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Mittagsrast
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2 Rentiere
2 Rentiere 5/61 KB
Der häufige Anblick finnischer Seen bestimmte die ersten Reisetage Richtung Norden und wurde später abgelöst von sich schier endlos erstreckenden Wädern.
Je weiter ich in den Norden kam, desto hügeliger wurden die Straßen und entsprechend etwas beschwerlicher das Fahren, doch rückte auch mein Ziel immer näher: Kuusamo, welches ich bisher nur oft mit dem Finger auf der Landkarte erreicht hatte und über dessen Stadtgrenze ich nach 11 Tagen zufrieden fuhr. Ein wenig Erholung (Sauna!), gutes Essen und saubere Sachen taten Not, so blieb ich 2 Nächte und hatte das Glück, 2 holländische u. 2 deutsche Radfahrer u. zu meiner größten Überraschung 2 Jenaer Bekannte (tja, die Welt ist klein) zu treffen.
hügeliges Kainuu
hügeliges Kainuu 5/53 KB
2 deutsche Radler
2 deutsche Radler 8/105 KB
Sonnenuntergang in Kuusamo
Sonnenuntergang in Kuusamo 3/32 KB
Die Weiterfahrt führte ziemlich direkt nach Westen, um dort an der "Küste" (der Illusion, offenes Meer zu sehen, wurde ich rasch beraubt) nach Süden abbiegen zu können. Bisweilen fühlte ich mich unangenehm an einen sehr bezeichnenden Fahrrad-Buchtitel erinnert: "DER WIND KOMMT IMMER VON VORN", doch davon abgesehen war das Fahren angenehm und ist sicher auch ein Tip für ungeübte Radtouristen.
Noch nie hatte ich übrigens so lange ununterbrochen blauen Himmel gesehen wie in diesem Urlaub: von früh bis spät und das eine ganze Woche lang.
junges Rentier
junges Rentier 6/71 KB
Nationalmuseum
Nationalmuseum 5/51 KB
Sibelius-Monument
Sibelius-Monument 6/80 KB
Ein wenig Zeit blieb mir zum Schluß noch für eine Stippvisite in Helsinki. Empfehlenswert ist der Besuch des Freiluftmuseums Seurasaari (Foto folgt), in dem auf einer kleinen Insel außerhalb des Stadtzentrums typische alte Gebäude aus allen Gegenden Finnlands zusammengetragen und aufgebaut wurden und jetzt zu besichtigen sind. Auch das Finnische Nationalmuseum ließ ich mir nicht entgehen, besichtigte den Dom (dt. Architekt) auf dem Senatsplatz und die Uspenski-Kathedrale (russisch-orthodox), sowie die Seefestung Suomenlinna (Weltkulturerbe), von wo man einen schönen Blick in den Hafen hat.
Seefestung Suomenlinna
Seefestung Suomenlinna 5/50 KB
Uspenski-Kathedrale
Uspenski-Kathedrale 6/74 KB
Helsinkier Hafen
Helsinkier Hafen 3/47 KB
Nach 4 Wochen hieß es dann, Abschied zu nehmen, leider wieder per Flieger, mit dem ich rasch auf den "Boden der Tatsachen" zurückkehrte. Und 2 Tage später hatte mich das Studium wieder.
wieder in Jena
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Vor evt. Verwendung der Bilder bitte bei mir anfragen!!!