1993 entstanden zusammen mit einem fahrradbegeisterten Klassenkameraden
(Matthias, von ihm stammen die Fotos mit *) die
ersten vagen Pläne für eine Radtour in Norwegen.
Wir teilten die Neugier auf dieses Land, den Wunsch, Fjorde, Gletscher und urwüchsige
Natur im Norden einmal hautnah zu erleben und suchten gewiß auch eine kleine
Herausforderung (wir hatten beide keinerlei Erfahrung mit solchen Touren). Wohlmeinenden Ratschlägen von Bekannten, doch lieber erst einmal in flacheren Gefilden zu radeln, zum Trotz konkretisierten wir im Laufe eines knappen Jahres unsere Vorstellungen, betrieben eine gründliche Vorbereitung (inkl. der Diskussion, ob man nun einen kleinen Löffel mitnehmen sollte oder darauf verzichten kann), holten jede nur greifbare Information ein und starteten am 8.7.94 wohlgemut in unser kleines "Abenteuer". Es begann mit einer dreitägigen Anreise mit dem Zug von Jena über Berlin, Saßnitz, Malmö, Stockholm (ein Tag unfreiwilliger Aufenthalt) und Kiruna nach Narvik (im Norden Norwegens, schon ein gutes Stück über den Polarkreis hinaus). | ||
Zugfahrt 5/69 KB |
Narvik (Bahnhof) 6/69 KB |
Straße* 5/52 KB |
In Narvik nahmen wir unsere Fahrräder in Empfang und machten uns auf den Weg in Richtung der Lofoten, vorbei an rot-weißen Holzhäuschen, entlang am Meer, durch Tunnel und über Berge und konnten den typ. Kontrast zwischen hoch aufragenden, kahlen Felsen und dem Meer direkt daneben bewundern. Für die Nächte fanden sich idyllische kleine Schlupfwinkel am Straßenrand und so erreichten wir nach ein paar Tagen das Ende der tw. nur noch einspurigen Europastraße und unser "vielsagendes" Wochenziel: Å am Südzipfel der Lofoten. | ||
Fähre Melbu-Fiskebøl 4/49 KB |
Matthias auf gemütlichem Zeltplatz* 7/94 KB |
Erstes Ziel erreicht: Å 6/69 KB |
Mit einer mehrstündigen Fährüberfahrt von Moskenes
aus ließen wir die dunstverschleierten Lofoten hinter uns und erreichten in
Bodø wieder das Festland.
Am 30 km entfernten Saltstraumen (einem mächtigen Gezeitenmahlstrom) gönnten wir uns
anderthalb Tage Ruhe für Reparaturen, Wäsche u. Erholung. Wegen der gewaltigen
Wassermassen, welche durch die Engstelle des Saltstraumen
gepreßt werden (und dem damit verbundenen Fischreichtum) bestimmten Angler aus aller Herren
Länder das Bild auf dem nahegelegenen Campingplatz und an den Ufern (aufgreiht wie Perlen an
einer Kette zogen sie die Fische im Akkord aus dem Wasser und nahmen sich leider oft nicht einmal
die Zeit, ihnen ein kurzes u. qualenarmes Ende zu bereiten). Auf der Weiterfahrt entlang der Küste trafen wir während der Mittagsrast einen "Aussie", der ein Stück des Wegs mit uns gemeinsam fuhr und so eine erfreuliche Abwechslung bot (er war vier Wochen vorher in Helsinki gestartet und wollte bis Weihnachten in Madrid sein). | ||
Morgenpanorama* 5/56 KB |
Svartisen-Gletscher 4/42 KB |
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Bis nach Steinkjer viel weiter im Süden war die Straße gespickt mit
unzähligen Fähren und noch viel mehr herrlichen Ausblicken auf Meer, Küste u. Fjorde
(Norwegens zweitgrößter Gletscher: der Svartisen; Torghatten, der Berg mit dem Loch;
die "Sieben Schwestern", eine charakteristische Bergkette, für uns leider im Nebel). Nach einem letzten Stück auf belebten Straßen erreichten wir schließlich Trondheim, genossen ein wenig Kultur u. nochmals 2 l köstliches norwegisches Eis und fuhren nach 4 erlebnisreichen und unvergeßlichen Wochen im Zug wieder gen Heimat. | ||
Postschiff der Hurtigrute bei Brønnøysund 3/40 KB |
Vor evt. Verwendung der Bilder bitte bei mir anfragen!!!